Prof. Dr. Mark D. Cole, wissenschaftlicher Direktor des EMR, war am Mittwoch zu Gast in Studio 9 beim Deutschlandfunk Kultur in der Sendung „Unterhaltung ohne Grenzen? Menschenwürdeschutz im Trash-TV“ und äußerte sich im Interview insbesondere zu den medienrechtlichen Hintergründen des Schutzes der Würde des Menschen in Fernsehformaten.
Anlass des Beitrags war die derzeitige Diskussion um die Sat.1-Reality-Serie „Plötzlich arm, plötzlich reich“, die sich dem Vorwurf ausgesetzt sieht, nicht angemessen mit den minderjährigen Protagonisten des Formats umzugehen.
Cole mahnte dabei insbesondere davor, im Kontext von Trash-TV-Formaten vorschnell Rückschlüsse auf eine Verletzung der Menschenwürde zu ziehen. Die Annahme von Eingriffen in dieses ultimative Recht des Menschen unterlägen hohen Schwellenwerten und nicht alles, was dem guten Geschmack widerspricht, verletze auch dieses finale und objektive Recht des Mensch-seins. Sollte aber ein TV-Format im Widerspruch zu dem generellen Achtungsgehalt des Menschen stehen, so enthalte das deutsche Medienrecht, insbesondere auch der Jugendmedienschutzstaatsvertrag, sowohl Regeln als auch Rechtsdurchsetzungsmechanismen um dem entgegenzuwirken. Dabei sei aber auch zu beachten, ob es im Einzelfall um eine medienrechtliche Problemstellung gehe oder um eine solche des Jugendschutzes im Kontext der Fürsorgepflicht für Minderjährige.
Das Interview kann unter in der Audiothek von DLF Kultur abgerufen werden.