Datum/Zeit
Date(s) - 27/01/2021
18:00 - 20:30
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Informations- und Medienrechtliches Kolloquium Saarbrücken
Vortragsankündigung : Prof. Dr. Jürgen Kühling LL.M., Universität Regensburg, Vorsitzender der Monopolkommission
Die Verantwortung der Medienintermediäre für die demokratische Diskursvielfalt – Algorithmenregulierung für Facebook, Twitter & Co.?
Mittwoch, 27. Januar 2021, 18 Uhr c.t., Online-Seminar
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Die Bedeutung der Medienintermediäre wie Facebook, Twitter oder YouTube ist dramatisch gestiegen. Die algorithmenbasierte Inhalteselektion generiert dabei erhebliche Gefahren für den Schutz der medialen Öffentlichkeit und damit für die Demokratie. Die Verrohung des öffentlichen Diskurses durch die massenhafte Zunahme hasserfüllter Meinungsbeiträge und die Zunahme faktenverachtender Inhalte sind insoweit zwei besonders sichere Kollateralschäden des Aufstiegs der Intermediäre. Beide Negativentwicklungen werden durch die algorithmengetriebene Funktionsweise der Medienintermediäre begünstigt. Zu Recht ist insoweit ein Handeln der Unternehmen wie des Staates gefordert, auch wenn bislang noch nicht Lösungen gefunden wurden, die an der Wurzel der Selektionsprozesse selbst ansetzen, sondern nur die Symptome abmildern. Mit Blick auf den Rückgriff auf Algorithmen zur Selektion und Präsentation der Inhalte für die Nutzer ist dennoch eine Regulierung mit Augenmaß erforderlich und ein vorsichtiges Ausprobieren des richtigen Instrumentenmixes. Ausgehend von einer Problembeschreibung wird der Vortrag von Prof. Dr. Jürgen Kühling LL.M. entsprechende Regelungsansätze analysieren und bewerten.
Zum Vortragenden: Prof. Dr. iur. Jürgen Kühling, LL.M., Jahrgang 1971. Jura-Studium in Trier und Nancy (Examina 1995/1999) sowie in Brüssel 1994/1995 (LL.M.); 1998 Promotion und 2003 Habilitation jeweils an der Universität Bonn; Lehrstuhlvertretungen in Hamburg und Karlsruhe; ab WS 2004/2005 Professor und an der Universität Karlsruhe; seit SoSe 2007 Inhaber des Lehrstuhls für Öffentliches Recht, Immobilienrecht, Infrastrukturrecht und Informationsrecht an der Universität Regensburg; 2018 – 2020 Dekan der dortigen Fakultät für Rechtswissenschaft; mehr als 300 Publikationen auf den Gebieten seiner Lehrstuhldenomination, v.a. im deutschen und europäischen Wirtschaftsrecht mit dem Schwerpunkt „Recht der Netzwirtschaften“ seit seiner grundlegenden Habilitationsschrift (2003) zu diesem Thema (Energie; Telekommunikation; Post; Transport); Informationsrecht (insbesondere Datenschutzund Medienrecht) sowie Wettbewerbsrecht; allgemeines Europarecht; umfangreiche Beratungserfahrung der öffentlichen Hand (vor allem BMWi; BMVI; BMF; BMI; BMJV; BMAS; BNetzA; EBA) und privaten Unternehmen sowie Verbänden in seinen Forschungsgebieten; Mitglied im Wissenschaftlichen Arbeitskreis für Regulierungsfragen der Bundesnetzagentur (WAR) (2012 – 2016; zurzeit ruhend); seit Juli 2016 Mitglied der Monopolkommission, seit September 2020 deren Vorsitzender.
Aufgrund der aktuellen Corona-Situation wird die Veranstaltung als Online-Seminar angeboten. Hierzu nutzen wir die Plattform GoToWebinar. Es ist eine Registrierung erforderlich. Nach Registrierung erhalten Sie eine eMail mit Ihren persönlichen Anmeldedaten. Die Veranstaltung ist wie üblich kostenlos.
Zum IMK Saarbrücken: Das Informations- und Medienrechtliche Kolloquium Saarbrücken (IMK) wurde im Jahr 2014 an der Universität des Saarlandes gegründet. Es versteht sich als ein Forum für Studierende, Wissenschaftler, in der Praxis tätige Juristen und alle, die Interesse an Rechtsfragen der Informationsgesellschaft haben. Als gemeinsame Veranstalter fungieren die rechtswissenschaftliche Fakultät und das Institut für Europäisches Medienrecht e.V. (Saarbrücken). Das Kolloquium gehört zu den Schwerpunktbereichen „Deutsches und internationales Informations- und Medienrecht“ sowie „IT-Recht und Rechtsinformatik“, auf deren Lehrplänen zivilrechtliche wie öffentlich-rechtliche Fragen der Informationsgesellschaft stehen. Organisatoren des IMK sind Prof. Dr. Georg Borges, Jun.-Prof. Dr. Dominik Brodowski, Prof. Dr. Thomas Giegerich, LL.M., Prof. Dr. Jan Henrik Klement, Prof. Dr. Stephan Ory, Prof. Dr. Christoph Sorge und Dr. Christopher Wolf.