Datum/Zeit
Date(s) - 04/10/2016
9:30 - 17:30
Veranstaltungsort
ORF-Zentrum, Atrium
Kategorien
EMR-Veranstaltung
in Kooperation mit der RTR GmbH und dem Österreichischen Rundfunk
Dienstag, 4. Oktober 2016, 9.30 bis 17.30 Uhr
ORF-Zentrum, Atrium, Würzburggasse 30, 1136 Wien
Authentizität von Bildern im digitalen Zeitalter
Einladung
In Österreich geriet ein Rundfunkveranstalter vor einiger Zeit in die öffentliche Kritik, als bekannt wurde, dass der Redaktionsmitarbeiter eines Fernsehsenders Senderlogos von Mikrophonen anderer Fernsehsender wegretuschierte. Auch der öffentlich-rechtliche Rundfunk in Deutschland ist nicht frei von Kritik. So musste ein Rundfunkveranstalter Fehler bei der Nutzung von Bildmaterial einräumen, nachdem ein Bild von einem angeblichen Vormarsch russischer Truppen in der Ukraine gezeigt wurde, von dem im Nachhinein bekannt wurde, dass es aus einem früheren Konflikt Russlands mit Georgien stammt.
Und die Geschehnisse rund um dem Hashtag #varoufake lösten nicht nur in Deutschland eine Debatte aus: Der inzwischen auch durch seine Erdogan-Kritik bekannt gewordene ZDF-Moderator Jan Böhmermann behauptete im März 2015 in seiner Sendung, die öffentlich heftig diskutierte Szene, in der der damalige griechische Finanzminister eine obszöne Geste in Richtung Deutschland machte, gefälscht zu haben.
Diese Ereignisse zeigen deutlich, dass die Validität und Vertrauenswürdigkeit von Informationen auch für informierte und mündige Bürger nur eingeschränkt überprüfbar sind. Daher wollen wir aus medienrechtlicher Perspektive über den Einsatz bearbeiteter und veralteter Bilder in den Medien debattieren sowie über die Möglichkeiten eines effektiven Schutzes der Verbraucher vor Manipulationen von Informationen. Welche Ansprüche stellt die digitale Technik an die Bewertung von Quellen und journalistische Sorgfaltspflichten? Muss das Vertrauen in die Authentizität des Bildes möglicherweise strafrechtlich geschützt werden? Diese und weitere Fragen werden im Rahmen von Vorträgen und einer anschließenden Podiumsdiskussion erörtert.
Daher wollen wir diese Vorfälle zum Anlass nehmen, aus medienrechtlicher Perspektive über bewusst oder unbewusst manipulierte Bilder in den Medien zu debattieren. Was bedeuten Manipulationen für die Glaubwürdigkeit eines Mediums? Welche Ansprüche stellt die digitale Technik an die journalistische Sorgfaltspflicht? Welche Quellen können noch als verlässlich gelten? Reicht ein kritisches „cui bono“ oder bedarf es gesteigerter Qualitätssicherungsmaßnahmen? Und wie kann ein Zuschauer sichergehen, dass Informationen unmanipuliert verwendet werden? Muss das Vertrauen in die Authentizität des Bildes strafrechtlich geschützt werden?
Mit Unterstützung von
Das Programm der Veranstaltung finden Sie unter dem folgenden Link:
Authenzität von Bildern im digitalen Zeitalter_Programm