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Datum/Zeit
Date(s) - 06/11/2018
18:00 - 20:00

Veranstaltungsort
Campus der Universität, Gebäude B4 1 (Audimax-Gebäude)

Kategorien


Informations- und Medienrechtliches Kolloquium Saarbrücken
Vortragsankündigung
Dr. Jan Oster, Assistant Professor Universität Leiden, Lehrbeauftragter für Telekommunikationsrecht und Internationales Medienprivatrecht
Haftung für Persönlichkeitsrechtsverletzungen durch Künstliche Intelligenz
Dienstag, 6. November 2018, 18 Uhr c.t.
Campus der Universität, Gebäude B4 1
(Rechts- und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät)
Hörsaal 0.07

Der Vortrag befasst sich mit der Haftung für Persönlichkeitsrechtsverletzungen durch Informationen, die durch Systeme Künstlicher Intelligenz (KI) generiert und gegenüber Menschen kommuniziert werden, wie etwa Chatbots, Social Bots und die Ergänzungsfunktion von Internet-Suchmaschinen. Er konzentriert sich somit auf eine bestimmte Form sog. schwacher KI und zieht hieraus Schlussfolgerungen für die rechtliche Behandlung Künstlicher Intelligenz insgesamt. Dr. Oster entwickelt zunächst eine Arbeitsdefinition des Begriffs der KI im Allgemeinen und stellt daraufhin den Untersuchungsgegenstand der Kommunikations-KI im Besonderen dar. Es wird dargelegt, dass die bestehende Rechtsdogmatik grundsätzlich gut gerüstet ist, um möglichen Persönlichkeitsrechtsverletzungen durch Kommunikations-KI zu begegnen. Zwar bedarf es daher keiner grundlegenden Veränderungen des Rechts; insbesondere wird Forderungen nach einer eigenen Rechtsfähigkeit von Kommunikations-KI eine Absage erteilt. Dr. Oster schließt aber mit einem Plädoyer dafür, die Beweislast bei  Persönlichkeitsrechtsverletzungen durch Kommunikations-KI zugunsten des Geschädigten umzukehren.

Zum Vortragenden: Privatdozent Dr. Jan Oster, Jahrgang 1978, studierte an der Universität Mainz. Von 2003 bis 2009 war er dort wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Staats- und Verwaltungsrecht, Rechtsvergleichung, Europarecht. Nach dem zweiten Staatsexamen 2005 erwarb er im Mai 2007 den Grad eines Master of Laws (LL.M.) der University of California Berkeley. Im Jahr 2009 beendete er seine Promotion auf dem Gebiet der Netzinfrastrukturregulierung. Von 2009 bis 2013 war er Lecturer in Law am King’s College London. Dr. Oster arbeitet seit 2014 als Assistant Professor an der Universität Leiden/Niederlande und ist Lehrbeauftragter für Telekommunikationsrecht und für Internationales Medienprivatrecht am Mainzer Medieninstitut. 2018 habilitierte er sich und es wurde ihm die Lehrbefugnis für die Fächer Bürgerliches Recht, Internationales Privatrecht, Rechtsvergleichung, Europarecht und Medienrecht erteilt. Seit Januar 2009 arbeitet er zudem als Of Counsel für FREY Rechtsanwälte Partnerschaft. Seine Arbeitssprachen sind Deutsch, Englisch, Französisch und Niederländisch. Dr. Oster veröffentlicht regelmäßig wissenschaftliche Beiträge und hält Vorträge zu Themen des Medien-, Telekommunikations- und Europarechts.

Das Informations- und Medienrechtliche Kolloquium Saarbrücken (IMK) wurde im Jahr 2014 an der Universität des Saarlandes gegründet. Es versteht sich als ein Forum für Studierende, Wissenschaftler, in der Praxis tätige Juristen und alle, die Interesse an Rechtsfragen der Informationsgesellschaft haben. Als gemeinsame Veranstalter fungieren die Abteilung Rechtswissenschaft der Rechts- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät und das Institut für Europäisches Medienrecht e.V. (Saarbrücken). Das Kolloquium gehört zu den Schwerpunktbereichen „Deutsches und internationales Informations- und Medienrecht“ sowie „IT-Recht und Rechtsinformatik“, auf deren Lehrplänen zivilrechtliche wie öffentlich-rechtliche Fragen der Informationsgesellschaft stehen.

Organisatoren des IMK sind Prof. Dr. Georg Borges, Jun.-Prof. Dr. Dominik Brodowski, Prof. Dr. Thomas Giegerich, LL.M., Prof. Dr. Jan Henrik Klement, Prof. Dr. Stephan Ory, Prof. Dr. Christoph Sorge und Dr. Christopher Wolf.